Auf der republica 2012 wurde heiss diskutiert. Unter anderem auch über das Urheberrecht und das Internet. Es war von Extremlagern die Rede und man befand, dass es an und für sich weniger um das Urheberrecht geht, denn vielmehr um eine politische Debatte, so Johnny Haeusler. Da hat er wohl recht. Die Frage der Netzkontrolle dürfte der Zündstoff der Zukunft sein. Das Urheberrecht stellt dabei nur einen geringen Teil des gänzlichen Problems dar. Es geht um viel mehr. Man kann Haeusler nur zustimmen, dass sowohl das Internet als auch das Urheberrecht Errungenschaften unserer Gesellschaft sind. Nun sollten wir allerdings versuchen, diese beiden Errungenschaften nicht als Todfeinde anzusehen. Die bestehenden Gesetze sind auch nicht das Problem. Das Problem sind auch nicht die neuen Techniken allein. Wir sind Zeugen einer großartigen und umfassenden Verschiebung, die den bisher bekannten Geschäftsmodellen fremd ist. Diejenigen, die nach totaler Netzfreiheit schreien irren ebenso wie diejenigen, die die totale Kontrolle fordern. Ein Mittelweg muss her. Unsexy, unpopulär, aber unabdingbar. Dieser Weg sollte allerdings nicht mit Paragrafen gepflastert sein, auch wenn wir Anwälte diese gerne so hätten, um am Ende als Weltretter dazustehen.Nein. Es müssen von allen Beteiligten gemeinsam neue Modelle erstellt werden, die zu einer angemessenen Bezahlung der Kreativen führen. Dies wäre der erste Ansatz. Sodann könnte man schauen, was es in gesetzgeberischer Hinsicht noch zu verändern gäbe. Der nicht verhallende Schrei nach den Gesetzesänderungen wird an dem status quo nichts ändern. Das bringt ebenso viel wie Konsultation des Medizinmannes in der Wüste, der Regen machen soll.
Es liegt in der Natur des Juristen, dass er oder auch sie sich nicht gerne hilflos oder mit einem Problem überfordert sieht. Genau das ist aber in der derzeitigen Debatte der Fall. Ausnahmslos alle Beteiligten wissen mit einer Lösung des Gesamtproblems nicht aufzuwarten, da es sie schlichtweg nicht gibt.