Ein Kunstlehrer aus Rheinland-Pfalz weist seine Schulklasse im Rahmen des Kunstunterrichts auf die Internetseite einer Künstlerin hin. Der Lehrer gibt den Schülern die Empfehlung, sich die Seite doch mal anzuschauen. Nun gibt es Protest von empörten Eltern. Grund: Auf der Homepage gibt es nackte Menschen zu sehen. Menschen, die selbst zum Kunstobjekt werden – oder handelt es sich doch um plumpe Pornografie? Jeder kann sich selbst ein Bild davon machen. Die Folgen und Vorwürfe, denen sich der Lehrer nun ausgesetzt sieht, sind jedenfalls immens.Die Rede ist von Disziplinarverfahren bis hin zur Einleitung von Strafverfahren wegen der „Verbreitung von Pornografie„. Zumindest Letzteres dürfte vollends daneben liegen. Der Ruf des Lehrers dürfte bereits jetzt nachhaltig geschädigt sein. Ab und an wäre es gut, die Kirche auch mal wieder im Dorf zu lassen. Da gehört sie hin, wie auch viele andere, die um das Wohl ihrer Unschuldslämmer besorgt sind und nun den Lehrer an den Pranger stellen.
3 Kommentare
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Die auf der besagten Seite abgebildeten Werke sind bewusst provokant und bedienen sich u.a. der gängigen Klischees der Pornografie, um in kunstvoller Form bestimmte Reaktionen beim Betrachter hervorzurufen.
Dass die besagten Werke eher der Kunst als Pornografie zugeordnet werden können, erscheint mir einleuchtend. Jedoch bezweifele ich, dass diese einem Kunstunterricht an einer allgemeinbildenden Schule eine dienliche Hilfe wären. Insofern erscheint mir der „Tipp“ des Kunstlehrers zumindest fragwürdig und auf jeden Fall sehr unglücklich.
Auf einer Kunstschule wäre das was anderes.
Oh man, wenn die Leute mal so super vor der eigenen Haustüre kehren würden. Aber ein fremder Kriegssschauplatz ist ja immer besser als der eigene. Mein Beileid für den armen Lehrer in einer Welt voller kleingeister Unterrichten zu müssen, deren Horizont von der Stirn bis zum Brett reicht.
Zitat aus Faust:
„Der Mensch die kleine Narrenwelt, sich stets doch für ein ganzes hält….“ Wie wahr, wie wahr.
Leider funktioniert der Link nicht mehr. Wahrscheinlich hatte nun der Künstler Angst, wegen verbotener Pornografie belangt zu werden.