Microsoft mahnt sich quasi selbst ab

Über blamable Fehler in MS Windows wurde früher viel gelästert. Nach dem die Software des Unternehmens immerhin besser geworden ist, hat sich Microsoft jetzt mit ungerechtfertigten Abmahnungen blamiert.

Wenigstens hat Microsoft Deutschland nicht gleich einen Anwalt eingeschaltet, sondern die betroffenen Websitebetreiber zunächst nur von der eigenen Presseabteilung auf vermeintliches Fehlverhalten hinweisen lassen: Angeblich hätten die Empfänger einen Release-Preview  von Windows 8 unberechtigt auf ihren Servern zum Download angeboten.Abmahnung Microsoft

Microsoft hatte die Vorabversion auf einem eigenen Server zum Download zur Verfügung gestellt und erlaubt, diesen Download zu verlinken. Nicht mehr als das hatten zumindest einige der Leute getan, die von der Presseabteilung jetzt angeschrieben und beschuldigt wurden, die Datei selbst auf ihren Servern liegen zu haben, was Microsoft nicht erlaubt hatte. Mit anderen Worten: Microsoft hat Websitebetreiber abgemahnt,  die dem Unternehmen genau den Gefallen getan hatten, um den es selbst gebeten hatte.

Betroffen waren unter anderem die bekannte Website Dr.Windows und der Blogger Carsten Knobloch. Laut letzterem hat man bei Microsoft den Fehler jedoch mittlerweile eingesehen und den Streit telefonisch beigelegt.

Besonders peinlich: Auf ganz ähnliche Weise hatte Microsoft schon vor ungefähr vier Wochen das Newsportal heise.de fälschlich beschuldigt und dann versprochen, dass so etwas nicht mehr vorkommen solle.

Von Karsten Gulden

Rechtsanwalt, Mediator & Konfliktberater - Leitgedanke: Achtsame Kommunikation ist der Bund menschlichen Daseins