
Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass das Wachstum der Digitalgiganten wie Amazon, Facebook, Apple und Google nicht gut ist für die Verbraucher. Vor allen Dingen Google hat in den letzten Jahren eine schier unumstößliche Monopolstellung im Sektor der Internetsuche erreicht. Google zählt zu den Gatekeepern, die mehr und mehr die Kontrolle über ganze Infrastrukturen im digitalen Zeitalter überwachen. Dies kann irgendwann dazu führen, dass der Wettbewerb in den jeweiligen Sektoren zum Erliegen kommt.
Dies hat nun auch die Politik in den USA erkannt. Die US-Regierung will nun mit vereinten Kräften verhindern, dass sich die Monopolstellungen weiter ausweiten.
Aus diesem Grunde wurde Google nun von der US-Regierung verklagt.
Man will verhindern, dass die Übermacht von Google weiter steigt.
Google hat in den vergangenen Jahren Milliardenbeträge an Smartphone-Hersteller bezahlt mit dem Ziel, auf den jeweiligen Browsern in den Handys voreingestellt zu sein.
Dies macht es den Konkurrenten nahezu unmöglich, weitere Marktanteile zu erlangen. Dies führt dann zu dem Ergebnis, dass ca. 90 % der Internetnutzer die Google-Suche benutzen und ausschließlich die Ergebnisse angezeigt bekommen, die Google für sinnvoll erachtet. Das gilt auch für Deutschland.
Es findet im Grunde genommen kein Wettbewerb mehr in diesen Sektoren statt.
Amazon, Google, Facebook und Co. sollen den Menschen dienen und nicht umgekehrt, K.Gulden
Google ist selbstverständlich anderer Auffassung und teilt mit, dass niemand gezwungen sei, die Google-Suche zu verwenden. Schließlich würde man nichts anderes machen, als die beste Suchmaschine der Welt anzubieten.
Auch auf europäischer Ebene sieht man die Gefahren, die von den Digitalgiganten ausgehen. Auch die EU hat aus diesem Grunde bereits Kartellstrafen gegen Google verhängt. Die EU-Kommission hat insgesamt Kartellstrafen in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar gegen Google verhängt. Zum einen, aufgrund der Marktmacht bezüglich der Shopping-Suche und auf der anderen Seite aufgrund der Marktmacht bezüglich des Betriebssystem Android.
Die Summe von 8 Milliarden US-Dollar konnte Google ohne weiteres aufwenden.
Zum Vergleich: Allein im Jahr 2019 setzt das Unternehmen Alphabet – die Muttergesellschaft von Google – rund 160 Milliarden US-Dollar um. Tendenz steigend.
Es ist offensichtlich, dass Geldstrafen die Monopolstellung nicht verhindern werden.
Notwendig sind strukturelle Änderungen, um Fairness und Transparenz im Internet zu gewährleisten.
Mögliche Lösungen
Die Geschäftsbereiche der Giganten müssen voneinander getrennt werden. Zu überlegen ist auch, ob den Giganten untersagt wird, in Sektoren tätig zu werden, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Beispiel: Google bevorzugt eigene Angebote bei der Darstellung von Preisvergleichen in der Google-Suche.
Der Verkauf des Chrome-Browsers wäre sicherlich eine effektive Vorgehensweise, die Marktmacht auf dem Smartphone-Sektor einzugrenzen.
Denkbar ist auch eine Pflicht zur Zusammenarbeit und Datenübertragung zwischen den konkurrierenden Unternehmen. Ein weiteres Mittel könnte das Verbot sein, kleinere Unternehmen zu schlucken, um dann die Marktmacht noch weiter auszubauen.
Klar ist aber auch, dass diese Verbote massive Eingriffe in die freie Wirtschaftsstruktur der westlichen Welt darstellen.
Es wird ein langer und steiniger Weg, um diese Ziele zu erreichen. Allerdings dürfte es hierzu keine Alternative geben.