Mit eingesammelten Spenden werden von der Plattform unglue.it die Urheberrechte an Büchern aufgekauft und diese dann unter einer Creative-Commons-Lizenz jedermann kostenlos zur Verfügung gestellt.
Im Prinzip ist das Modell der Plattform unglue.it die Umkehrung von Crowdfunding, einem neuartigen Verfahren zur Vorfinanzierung von Kunstprojekten. Beim Crowdfunding werden solange Spenden gesammelt, bis die Produktionskosten für ein geplantes künstlerisches Werk – etwa ein Musikalbum, ein Buch oder einen Film – zusammengekommen sind und dieses dann produziert. Bei unglue it hingegen geht es um bereits bestehende Werke, welche von den Urhebern zu einem von ihnen angesetzten Preis angeboten werden. Ist das Geld zusammengekommen, verkauft der Autor quasi sein Buch zu diesem Preis an die Allgemeinheit, die es von da an unter den Bedingungen einer Creative-Commons-Lizenz kostenlos nutzen darf.
eBooks für Bibliotheken
Hintergrund der Idee des unglue.it-Betreibers Eric Hellman ist ein Problem, das öffentliche Bibliotheken in den USA mit eBooks haben: Sie kommen gar nicht oder nur sehr schwer an Lizenzen, die es ihnen erlauben, die Bücher ihren Lesern zur Verfügung zu stellen. Ist ein eBook aber unter der Creative-Commons-Lizenz verfügbar, kann eine Bibliothek es jederzeit – wie jeder andere auch – an ihre Leser weitergeben.
Gleichzeitig stellt die Idee von Hellman aber auch einen alternativen Vertriebsweg für Autoren dar: Sie brauchen sich nicht mehr um einen Verleger oder eine Downloadplattform zu bemühen und erhalten ein angemessenes Entgelt, trotzdem ihr Buch von jedermann kostenlos gelesen werden darf.
Gute Idee, wie ich finde und besser als alles andere, was bisher in Berlin von zumeist fachfremden Berufspolitikern hervorgebröselt wurde.