Tyrannei der Masse oder digitale Frontaldemokratie?

Der FDP-Generalsekretär Patrick Döring hat Angst vor der „Tyrannei der Masse“, zumindest hat er davor nach den jüngsten Wahlen gewarnt. Was soll er auch sagen? Die Wahlergebnisse spiegeln eben Volkes Willen und Meinung wider, auch wenn die Wahlbeteiligung nur bei guten 30 % lag. Der Wahlausgang ist dennoch repräsentativ und zeigt, dass sich das Volk nicht mehr so einfach über eine komplette Legislaturperiode hinaus blenden lässt. Dem Internet sei Dank!

anonymitaet-im-netzDer Politik wird Angst und Bange vor dem Volk im Netz. Nicht die Anonymität des Internets wird gefürchtet, sondern die Aktivität der digital-mündigen Bürger. Was Ihnen nicht passt wird angesprochen, ausgesprochen und auch angeprangert. Unbequem sind sie. Das erkannte Max Winde bereits im Jahr 2009. Klüngeleien und Vetternwirtschaften werden aufdeckt und gnadenlos verfolgt. Es reicht nicht mehr, sich nach dem Abitur einen blauen Anzug und eine gelbe Krawatte zu kaufen mit dem Ziel arbeitsloser Berufspolitiker zu werden, um sich dann auf Kosten der Steuerzahler mit Diäten vollzusaugen. Diese Zeiten sind vorbei, was auch erkannt wurde – zumindest von 98,8 % der Bevölkerung.

Die digitale Demokratie ist in den meisten Fällen genau das, was von der Politik gemeinhin als „Gefahren des Internets“ betitelt wird.
Mit einer solchen dauerdemokratischen Entwicklung hat niemand gerechnet – ihr Siegeszug ist unaufhaltsam. Wer nicht daran teilnimmt wird aufgefressen, allen voran die Vollgesaugten. Frontaldemokratie heisst die Zukunft!

Von Karsten Gulden

Rechtsanwalt, Mediator & Konfliktberater - Leitgedanke: Achtsame Kommunikation ist der Bund menschlichen Daseins